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Georg-August-Universität Göttingen - Presseinformationen

Presseinformation: Von fremden Sternen und Planeten

Nr. 257/2013 - 10.12.2013

Fakultät für Physik verabschiedet Absolventen – Preise für Lehre und Studium

(pug) Die Fakultät für Physik der Universität Göttingen lädt am Freitag, 13. Dezember 2013, zum „Dies Physicus“ ein. Im Rahmen der öffentlichen Festveranstaltung werden die Absolventinnen und Absolventen des Abschlussjahrgangs 2013 verabschiedet. Die Dr. Berliner-Dr. Ungewitter-Stiftung zeichnet die beste Dissertation des Sommer- und Wintersemesters 2013 aus, der Jan Peter Toennies-Physikpreis würdigt die beste experimentelle Dissertation aus dem Bereich der Materieforschung. Darüber hinaus wird die Robert Wichard Pohl-Medaille für die beste Vorlesung 2013 verliehen. Anschließend hält Prof. Dr. Ansgar Reiners vom Institut für Astrophysik einen Vortrag zum Thema „Von fremden Sternen und Planeten“. Der „Dies Physicus“ beginnt um 14.30 Uhr in der Fakultät für Physik, Friedrich-Hund-Platz 1, Hörsaal 1. Der Vortrag von Prof. Dr. Reiners beginnt um 16 Uhr und findet ebenfalls im Hörsaal 1 statt.

Die jeweils mit 1.000 Euro dotierten Promotionspreise der Dr. Berliner-Dr. Ungewitter-Stiftung erhalten für das Sommersemester Dr. Anupam Sengupta und für das Wintersemester Dr. Philip Bittihn. Dr. Sengupta hat mit seiner Dissertation den Weg für die Integration zweier interdisziplinärer Bereiche der weichen Materie – Flüssigkristalle und Mikrofluidik – bereitet. Flüssigkristalle sind komplexe Flüssigkeiten, die besonders für ihre Anwendung in der Display-Technik bekannt sind. Ihr Verhalten in einer Strömung wird zwar seit langem studiert, blieb aber auf der Skala von Mikrometern (einem Millionstel Meter) bisher unbekannt. Diese Herausforderung hat Dr. Sengupta durch neue experimentelle Techniken gemeistert, wobei es ihm unter anderem gelang, neue technische Anwendungen im Bereich der Mikrofluidik zu eröffnen. Die Arbeit wurde am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation von Prof. Dr. Stephan Herminghaus und Dr. Christian Bahr in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jörg Enderlein am III. Physikalischem Institut betreut.

Dr. Bittihn zeigte in seiner Doktorarbeit, welche entscheidende Bedeutung der komplexe anatomische und physiologische Aufbau des Herzens sowohl für die zeitliche Entwicklung von Herzrhythmusstörungen, als auch für deren Beseitigung mittels elektrischer Stimulation hat. Gegen lebensbedrohliche Arrhythmien, wie Kammerflimmern, werden Defibrillatoren – hochenergetische elektrische Schocks – eingesetzt. Defibrillatoren können jedoch mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Gewebeschädigungen und starken Schmerzen einhergehen. Dr. Bittihn fand heraus, dass anatomische Strukturen wie Blutgefäße oder bestimmte Muskelfasern in Abhängigkeit von ihrer Form auch von sehr schwachen elektrischen Feldern angeregt werden können. Zukünftige Niedrigenergie-Defibrillationsmethoden können sich dies zunutze machen und so die Nebenwirkungen verringern. Die Arbeit wurde in der Forschungsgruppe „Biomedizinische Physik“ von Prof. Dr. Stefan Luther am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation im Rahmen der International Max Planck Research School „Physics of Biological and Complex Systems“ durchgeführt.

Die Robert Wichard Pohl-Medaille für kontinuierlich herausragende Lehrleistungen erhält Privatdozent Dr. Kevin Kröninger vom II. Physikalischen Institut. Die Preise der Dr. Berliner-Dr. Ungewitter-Stiftung für ausgezeichnete Absolventen des Masterstudiengangs gehen an Steffen Bezold, Alexander Brinkmann, Chris-Malena Delitzsch, Florian Döring, Armin Feist, Knut Heidemann, Timo Nachstedt, Andreas Neff, Anna-Lena Robisch, Robert Schade, Philipp Stolte, Alexander Clemens Tiegel und Timo Wuttke.

Der mit 1.000 Euro dotierte Jan Peter Toennies-Physikpreis wird an Dr. Henning Prüser verliehen. In seiner Dissertation hat er das Streuverhalten von Metallelektronen auf der atomaren Skala untersucht. Hierzu wurden einzelne magnetische Eisen- oder Kobaltatome gezielt unter einer Kupferoberfläche präpariert. An diesen so genannten Störstellen werden die Elektronen des Metalls gestreut. Das dabei an der Oberfläche entstehende Wellenmuster kann mit Hilfe eines Tieftemperatur-Rastertunnelmikroskops sichtbar gemacht werden. Damit ist es Dr. Prüser gelungen, eine räumlich ausgedehnte Signatur für ein einzelnes magnetisches Atom nachzuweisen. Dieses Phänomen konnte erstmals auf der atomaren Skala vollständig visualisiert und beschrieben werden. Dr. Prüser hat seine Dissertation in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rainer G. Ulbrich und Dr. Martin Wenderoth am IV. Physikalischen Institut angefertigt. Sie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 602 „Komplexe Strukturen in kondensierter Materie“ gefördert.

Kontaktadressen:

Zur Absolventenfeier:Sarah BeckerGeorg-August-Universität GöttingenFakultät für Physik – StudiendekanatFriedrich-Hund-Platz 1, 37077 GöttingenTelefon (0551) 39-33688E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Internet: www.uni-goettingen.de/de/105487.html

Zum Promotionspreis der Dr. Berliner-Dr. Ungewitter-Stiftung sowie zum Jan Peter Toennies-Physikpreis:Prof. Dr. Marcus MüllerGeorg-August-Universität GöttingenFakultät für Physik – Institut für Theoretische PhysikFriedrich-Hund-Platz 1, 37077 GöttingenTelefon (0551) 39-13888E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Internet: www.theorie.physik.uni-goettingen.de/forschung/mm/

Authors: Georg-August-Universität Göttingen

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